Die Welt an meinem 100. Geburtstag ist aus purer Not heraus entstanden. Keine finanzielle Not, eine poetische Not.
Ich hatte endlich begonnen, meine eigene Dystopie zu verfassen. Die Protagonisten: Ein innerlich zerrissenes Ehepaar. Das Zukunftselement: ein Humanoid zur Betreuung der Kinder.
Aber ein Humanoid, eingepflanzt in unsere jetzige Welt? Das erschien mir zu langweilig.
Schnell war klar: Eine Zukunftswelt muss her!
So kristallisierte sich aus den ersten nebulösen Manuskript-Phantasien eine konkrete Leitfrage:
Wie wird die Welt in 2081 aussehen?
Oder anders ausgedrückt:
Was erwartet mich an meinem 100. Geburtstag?
Die Ideen sprudelten. Und sprudelten. Und sprudeln noch. Die Gegenwart schreibt sich fort in die Zukunft, egal, wohin ich sehe: wie wir uns fortbewegen, wie wir unsere Kinder hüten, was wir essen.
Manchmal fühlen sich Gedanken über die Zukunft schlecht an, unbequem, sie stiften Unruhe. Manchmal erschaffen sie das Paradies, so behaglich, dass ich in den Ideen baden möchte.
Diese Parallelität von möglichen Zukunftspfaden inspirierte mich zu diesem Blog: Jeder Blogeintrag beginnt mit einer Geschichte aus dem Jetzt, in der die Zukunft ihren Anfang nimmt.
Und setzt sich fort in zwei alternative Szenarien für das Jahr 2081, wie ein Fluss, der sich in zwei Arme gabelt.
Entscheidet selbst, ob ihr im Fluss der Zeit vorausschwimmt, wo ihr eintaucht, auf welche Zukunft ihr euch einlasst oder eben nicht.