13. August 2081 – An diesem Tag werde ich 100 Jahre alt, vorausgesetzt, ich weile noch unter den Lebenden. Trotz dieser vagen Aussicht brennen mir so viele Fragen unter den Nägeln:
Wie wird sie aussehen, meine Straße, mein Viertel, meine Stadt?
Wie wird die Luft riechen, wie das tägliche Essen schmecken, wie kommen wir zur Arbeit und was arbeiten wir überhaupt?
Zukunftsforscher*innen, Naturwissenschaftler*innen, Spezialist*innen für Robotik, Klimaprognosen oder Neue Medien können die Zukunft nicht vorhersagen.
Aber sie liefern Hypothesen.
Womöglich fahren unsere Autos bald nur noch in Tunneln, weit unter der Erde. Vielleicht fahren sie gar nicht mehr – Besuche in 2081 erledigt mein Hologramm, das spricht und denkt wie ich.
Die alles entscheidende Frage ist für mich: Welches Gefühl löst die Vorstellung vom Fahren in unterirdischen Tunneln, vom digitalen Alter Ego und anderen Zukunftshypothesen in mir aus? Freude, Geborgenheit, Zufriedenheit? Trostlosigkeit, Verzweiflung, Einsamkeit?
Meine Geschichten versuchen, eine Antwort zu geben. Keine wissenschaftliche, sondern eine poetische.
Die Geschichten darüber, welcher Welt ich in Zukunft begegnen könnte, entspringen meiner Phantasie. Die Impulse für jede Geschichte kommen aus der Gegenwart. So ist die Phantasie der Muskel, und die Erfahrung im Jetzt der Nerv. Erst in Kombination kreieren sie Bewegung.
Auf in das Jahr 2081.
“Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.”
Albert Einstein